Das Fediverse: Social Media losgelöst von den Fesseln kommerzieller Interessen

“Soziale Medien werden von Plattformbetreibern dominiert, die das eigene Interesse in den Vordergrund rücken und jede Entscheidung daran messen, wie sich eine Profitmaximierung erzielen lässt. Hat man das einmal verinnerlicht, wirft sich einem unweigerlich die Frage auf, was an sozialen Medien eigentlich sozial ist. Sozial bedeutet anderen zu helfen, was auch bedeuten kann, die eigenen Interessen zurückzustellen. Also im Grunde genau das Gegenteil dessen, wie kommerziell ausgerichtete Plattformen wie Twitter, Facebook und Co. agieren.”
Mike Kuketz erklärt die Idee des Fediverse und unterstreicht, warum es sich damit so grundlegend von Platformen wie Twitter und Facebook unterscheidet. Dieser Beitrag ist von großer Wichtigkeit, nicht nur für die Nutzer der sozialen Medien…
www.kuketz-blog.de

Jan Böhmermann ist auch auf Mastodon!

Geflüchtete aus der Ukraine und Syrien: Unterschiedlich willkommen in Deutschland?

“Auch dieses Foto ist ein aktuelles Bild aus einem Krieg, den Putin gerade führt. Aber es wurde nicht in der Ukraine aufgenommen, sondern in Idlib in Syrien. Ein Krieg, den wir gerade zu vergessen scheinen, obwohl auch von dort zehntausende nach Deutschland geflohen sind aus Angst vor den Bomben Putins. Und, so groß die Hilfsbereitschaft für ukrainische Kriegsgeflohene gerade ist, so schwer macht es Deutschland den Geflüchteten aus Syrien, in diesem Land anzukommen. Die Menschenwürde ist unteilbar, sagt das Grundgesetz, und doch machen wir Unterschiede.”
Georg Restle

Die beste Instanz

“Wir führen diese Debatte über Rassismus auf einer total primitiven Ebene. Es handelt sich um ein Menschenrecht. Schutz vor Diskriminierung ist ein Menschenrecht.”
Natasha A. Kelly

“Ich würde mir wünschen, dass wir wegkommen davon diese Ereignisse, wie sie jetzt auch im WDR passiert sind, immer als Einzelfälle zu diskutieren. Und es ist ja heute immer wieder aufgekommen, daß es sich um strukturelle Probleme handelt, die nach ’45 nicht einfach aufgehört haben. Und ich glaube es gibt ‘ne Situation, in der man sich in Deutschland sehr, sehr stark wünscht, daß nach ’45 ein besseres Deutschland entstanden ist [sic]. Aber der Wunsch alleine erzeugt noch nicht die Realität. Und da brauchen strukturelle Probleme strukturelle Lösungen.”
Max Czollek

Gemeinsam mit ihren Gästen formuliert Enissa Amani eine bemerkenswerte Antwort auf die vom WDR am 09.11.2020 erstmalig ausgestrahlte Sendung “Die letzte Instanz“, deren Umgang mit dem Thema Rassismus bestenfalls als naiv zu bezeichnen ist.

Wie, Du bist nicht bei Whatsapp?

“Wer Whatsapp liebt, sollte besser nicht weiterlesen, oder vielleicht gerade dann, denn Liebe macht ja bekanntlich oft blind.” Boris Pohler, selbst Lehrer und Vater von zwei Kindern, bennent den Preis für die Verwendung des weit verbreiteten Dienstes und erklärt, warum jeder Nutzer gegen deutsches Recht verstößt.
blog.pohlers-web.de

Zur Hölle mit den Reichen

“Das System ist zutiefst krank. Es ist unmoralisch und unanständig. Die Wut darauf wächst. Sie sucht sich nur die falschen Ziele. Der Hass der Betrogenen gilt eher dem Kriegs- als dem Steuerflüchtling. Unser Planet ist ein Paradies für Arschlöcher.” Jacob Augstein bringt es auf den Punkt.
www.spiegel.de

Motor der Ungleichheit

“Das vielleicht spektakulärste Beispiel dafür ist der Google-Mutterkonzern Alphabet. 2003, weniger als ein Jahr vor dem Börsengang, übertrug ‘Google USA’ seine Suchmaschinen- und Werbetechnologie an ‘Google Holdings’, eine in Irland eingetragene Tochter. Dank des irischen Steuerrechts kann das Unternehmen seine Gewinne mit einen Zwischenstopp auf den Bermudas versteuern. 15,5 Milliarden Dollar waren das bei Google im Jahr 2015, der Steuersatz für Unternehmen auf der Inselgruppe: null Prozent.” Gabriel Zucman fordert ein Finanzregister als effektive Waffe gegen die Intransparenz der Weltfinanzen.
www.sueddeutsche.de

Katz-und-Maus-Spiel der Polizei mit dem Rechtsstaat

“Es ist schlicht und ergreifend nicht wahr, dass die Kritik an Hamburgs Polizeiführung nur von einer ‘militanten linken Szene’ komme, wie Innensenator Grote Glauben machen will. Dass es letztere gibt und dass sie extrem gewaltbereit ist, bezweifelt niemand. Doch wenn Grote sagt, es gebe zwar viele, die auch friedlich campen wollten, aber ‘wir können sie nicht von potenziellen Gewalttätern trennen’, dann ist dies schlicht und ergreifend ein Offenbarungseid. Denn genau das ist nun einmal Aufgabe der Polizei. Man stelle sich vor, die Polizei würde mit ähnlicher Begründung Bundesligaspiele verbieten, weil sich im Stadion auch Gewalttäter aufhalten.” Andrej Reisin formuliert seine Kritik an der Vorgehensweise der Polizei vor und während des G20-Gipfels in Hamburg.
www.daserste.de

Egoismus mit rassistischer Nebenwirkung

“Zwar ist jede Form der organisierten Fremdenfeindlichkeit verwerflich—aber im Gegensatz zu vielen sozial abgehängten Pegida-Anhängern sind die Blankeneser wohlhabend, gebildet und gesellschaftlich einflußreich. Und daß ausgerechnet solche Menschen den allerschwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft ihre Unterstützung verwehren, ist schlichtweg unerträglich.” Peter Maxwill stellt fest, daß man kein Rassist sein muß, um rassistisch zu handeln.
www.spiegel.de

Nimm, was du kriegen kannst!

“Der Westen, der so stolz auf seine Werte ist, verschließt seine Grenzen für verängstige Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben. Aber er öffnet sie für schmutziges Geld auf der Suche nach einer besseren Anlage.” Jakob Augstein identifiziert nicht die Flüchtlinge als unser Problem—sondern die Steuerflüchtlinge.
www.spiegel.de

Forget Panama: it’s easier to hide your money in the US than almost anywhere.

Die Barbaren sind wir

“Empörend ist aber das kalte Schulterzucken, mit dem viele Politiker, Journalisten, Leitartikler das hinzunehmen oder, schlimmer, voranzutreiben scheinen, diese europäische Regression, dieses kontinentale und institutionelle Versagen angesichts der Flüchtlinge.” Georg Diez sieht gemeinsame europäische Werte in Gefahr und reaktionäre Eliten in der Verantwortung.
www.spiegel.de

Das Gegenteil von Transparenz

“Wer sich hingegen am Ausverkauf der Demokratie beteiligt, scheut offensichtlich das Licht der Öffentlichkeit. Wenn die Unterhändler und Sigmar Gabriel wirklich überzeugt wären vom TTIP,  könnten sie es ja für alle zugänglich ins Netz stellen.” Katja Kipping beschreibt den eigens eingerichteten TTIP-Leseraum und seine Nutzungsmodalitäten.
www.linksfraktion.de

Europas Schuld

“Natürlich kann Europa nicht jeden Krieg verhindern und jeden gescheiterten Staat aufbauen. Doch Europa muss für instabile und Not leidende Staaten bei Weitem mehr tun als bisher. Ansonsten darf es sich nicht wundern, wenn deren verzweifelte Bewohner in Richtung Hoffnung aufbrechen—und sich weder von Meeren noch von Zäunen aufhalten lassen.” Markus Becker sieht eine klare Mitverantwortung Europas für das Flüchtlingsdrama. Pflichtlektüre.
www.spiegel.de

Deutschland braucht Flüchtlinge

“Um es klar zu sagen: Es ist ein großer historischer Glücksfall, dass Deutschland just in dem Moment Menschen in großer Zahl aus dem Ausland anzieht, in dem diese Gesellschaft sie braucht.” Henrik Müller sieht in der aktuellen Zuwanderungswelle eine große Chance für Deutschland und die Deutschen.
www.spiegel.de